Dichtung
Paul Celan
Niemand knetet uns wieder aus Erde und Lehm,
niemand bespricht unseren Staub.
Niemand.
Gelobt seist du, Niemand.
Dir zulieb wollen
wir blühn.
Dir
entgegen.
Ein Nichts
waren wir, sind wir, werden
wir bleiben, blühend:
die Nichts-, die
Niemandsrose.
Mit
dem Griffel seelenhell,
dem Staubfaden himmelswüst,
der Krone rot
vom Purpurwort, das wir sangen
über, o über
dem Dorn.
Zu Paul Celans Gedicht „Psalm“
Ein Gedicht, das „Psalm“ als Titel führt, nimmt in Form und Intention das auf, was die dem König David zugeschriebenen Psalmen denen bedeuten, die sie singen oder hörend und lesend mitsingen. Es sind Gesänge des Gotteslobs, bestimmt, gemeinschaftlich gesungen zu werden, die auch Klagen beinhalten und Bitten, von Hoffnungen sagen, von Verzagtheit und Zuversicht. Wer die Psalmen mitsingt, bespricht seine Seele.
Im Gedicht aber spricht je eine einzelne Stimme, die ihre Einsamkeit nicht verleugnen kann. Wo es das Wir berührt, reflektiert es Distanz, bekundet es das Ausgesetzt-, das Herausgeworfensein. Im Du, aber darin es sich, das Herz des Dichtenden, in einem anspricht mit dem, der es vernimmt, hält es auf jenes Gemeinschaftliche zu, das nicht nru hofft, im Wort zu erreichen, das da angenommen und mitgesprochen werde, sondern läßt sich von ihm als Gegenwart dessen tragen, worauf es zuhält.
So formt das Gedichtete sich ausdem Zerbrochensein des die Anwesenheit des Göttlichen feiernden gemeinschaftlichen Gesangs (wie er der Form nach der Odenstrophe eigen ist: siehe: Ode an die Freude – in der Beethovenvertonung der 9. Symphonie: aus dem Willen, der Freude Ausdruck zu geben, musikalisch allein nicht möglich, braucht das Wort – das sich jedoch kaum aus dem Wollen befreien kann, das sein Wollen als ein Sollen, als ein es sei mit der Bestimmungsmacht das Sprechens in Erfüllung stellt, der Erfülltheit die Apotheose verleiht – und doch nichts anderes vermag, als mit der Verbindung von Wort und Musik dem einen Vorschein zugeben, was mit der je partikularen Vereinigung in der Aufführung von Spielenden, Singenden und aufmerksam hörenden, im gemeinsamen Mitschwingen des Geistes sich als ein Beginnen einsenkt in die Gegenwart eines Kommenden.)
Mit dem Du, das es anspricht, das es als angesprochen Hörend vergegenwärtigt, tritt die Sprache des Gedichts selbst in den Anspruch der Stellvertretung des Gemeinschaftlichen, das sich durch das Sprechen und Hören als ein sich ergeben Sollendes ergibt, und erfüllbar nur wird, wenn der Anspruch im Vernehmen das in die Einsicht bringt, dasjenige zu einem Leuchten bringt, was durch die Worte in ihrer Fuge das die Gemeinschaft zukünftig wieder Tragende eine handelnde, eine wirksame Erkenntnis sein läßt. In das Hörbar nur Sichtbare zeichnet sich für das Tragende das Wort ein, das kein schon gegeben Seiendes bezeichnet, sondern Ruf und Anruf bleibt im Ausruf, mit dessen geistigem Leben erst das werden kann, was es in seiner Bildkraft, seiner Erkenntnis evozierenden Leuchtkraft, vorausdeutend bedeutet.
In der stellvertretenden Sprache für die Toten haben wir vielleicht die stärkste Form des Herausgesetztsein aus der Lebensgemeinschaft für die Gestaltgebung des dichtersichen Geistes, zugleich aber ein Bezug auf die Toten all, ohne Unterschied von Rang und Namen, in einer umfassenden Gleichheit, die eine auf der Erde existierende Menschheit dem Dichter kaum gewähren kann, darum er immer ein wenig grotesk erscheint, wenn er die inzwischen zu Milliarden angewachsenen Millionen umarmen, umschlingen will (nicht sich einverleiben kann, ihnen keinen Leib zu geben vermag, sie zu einem Korpus vereinigend).
Das Gedicht „Psalm“ setzt ein mit zwei Zeilen der nicht mehr nur enttäuschten, sondern der negierten Erwartung und einer dritten Zeile, die die Einsicht in das Vergebliche der genannten Erwartungen befestigt.
„Niemand knetet uns wieder aus Erde und Lehm,
niemand bespricht unseren Staub.
Niemand.“
Daß niemand uns wieder aus Erde und Lehm „kneten“ wird, bedeutet zunächst, daß die Erwartung nicht mehr besteht, aber wohl einmal bestanden hat, daß ein Wiedererschaffenwerden, der Formung aus Erde und Lehm wie in der Paradieserzählung Gn 24b ff geschildert, wenigstesn als Möglichkeit in Gedanken stand, nicht kommen wird. Das „wieder“ nimmt die Erzählung der Erschaffung des Menschen nach dem Modell der handwerklichen Formung aus irdischer Materie auf und bindet sie im Bewußtsein derer, die einmal geschaffen worden waren und mithin gelebt haben, in den Gedanken an eine Zukunft ein, in der sie wieder sein und neu geschaffen sein könnten. Diejenigen, die da so sprechen und denken haben ein Zeitbewußtsein von Vergangenheit und Zukunft in ihrer Gegenwart, negieren aber die einzige Vorstellung von Zukunft, die ihnen aus jener Gedächtnisweise von Urpsrung im handwerklichen Geschaffensein gegeben ist. Mit der Handwerkeranalogie (dem Schöpfer als Artisten) wird auch alles Magische negiert, das mit der Besprechung anklingt, einem Staub gegenüber, der für sich ja nicht hören kann, der formlos und zertstreut, vom Winder leicht zu verwehen, nichts mehr in sich birgt, was durch ein besprechendes Sprechen, durch die magsiche Kraft der formend durchformten Sprache (an der die dichterische ja partizipiert) erweckt, was angesprochen werden könnte.
Mit der Negation werden diese beiden denkbaren, möglichen Erwartungshaltungen als verfehlt erkannt, aber nicht sachlich gesagt und festgehalten, als könnte man über die Fragen der Wiedererschaffung und Wiedererweckung sachlich urteilen, wie über Sachverhalte, die empirsich prüfbar sind, sondern in durchaus persönlichem Ton derer, die an jenen Erwartungen teilhatten, sich nun aber in ihrer Klage, daß niemand sie knetend wiedererschaffen oder besprechend wiedererwecken wird, sich befestigen, sich auf fassen, ihrem Gedanken mit der Negation eine Einsichtsgeltung verleihen, das mit dem dritten Niemand ein Endgültigkeit erreicht, ein Abschied auch von jener Verfehltheit. Und zugleich gewinnt mit dem Dritten der Wiederholung des „Niemand“ die Sprache eine Kraft des sich Besprechens, nicht des Staubes, sondern der sprechend gedanklichen Haltung, die einzig haltbar erscheint und ein Bleiben gewährt, auch ein Gemeinsames im Gedenken als Denken der Toten. Dies allein kann affirmiert sein, daß niemand uns wieder kneten, daß niemand unseren Staub besprechen wird, so wird mit der Affirmation der Negation der verfehlten Erwartung das im Ansprehcne gelobt, was allein dem Nichtselbst sein können, dem nicht Person sein Können der Toten, in die sich die sprehcend hörenden Menschen hineinversetzen, Gegenwart verleiht und an Wahrheit anteil gibt: Niemand.
Was Wort „niemand“ ist in den ersten beiden Zeilen (der Bedeutung nach) klein geschrieben. Erst mit der dritten Zeile, die allein durch das Wort „Niemand.“ mit Punkt gebildet wird, darin das Wort für einen Satz steht, für Ausruf und Geltung, erhält es eine Sinngestalt, die es erlaubt, in ihm das Negiert zu bewahren, es in gedenkender Geltung zu behalten und sich im Sprechen eine Richtung zu geben, auf das hin eine Bestimmung dessen, was gilt, was ist, was wahr ist, was vertreten werden kann, zu gewahren, das dem stellvertretenden Sprechen für die Toten eine personale, ansprechbare Gestalt gibt: nur im Niemand, der nun gelobt werden, der lobend angsprochen werden kann und dem Gedenken einen preiswürigen Gehalt verleiht – in der intentionalen Haltung der Erneuerung des Personseinkönnens – ist dem stellvertretenden Totengedenken ein personale Form so zuerkannt, daß es ansprechbar ist – in einem Du: „Gelobt seist du, Niemand.“
Die Haltung hat einen Wechsel erfahren, hat sich mit der Befestigung in der Überwindugn der verfehlten, der im unselbständigen verharrenden Erwartung in ein Lobpreis gewandelt, darin es selbst wieder sich bestimmen kann, ein wahrheitsfähig erscheinenden Lobes fähig, sich formierend zu einem nun möglichen „umwillen“: Dir zulieb wollen wir.
nicht um ihrer selbst willen, die ja nicht selbst seiend sind, die sich als Tote gedenken al nicht mehr selbst lebensfähig, nicht mehr als noch bestehende Geschöpfe, also auch nicht aus eigener Bestimmungskraft fähig, um iherer selbst willen etwas zu wollen, für sich. [Hier die scharfe Zäsur zu Klopstock wie zu Mahler]
Aber es sit ein Blühen, ein Dir entgegenblühen, das als kommendes noch aussteht, aber dem Entsprcicht, was als Zusatnd der Toten sich ausspricht. Kein eigenes Handlen als bewegliche, sich im Raum zwichen Himmel und Erde selbst orientierende Lebewesen, sondern als ein Blühen wie es die Blüten der Blumen tun, wenn sie befruchtet werden wollen (gleich dem Regen, der über die Erde geht). So sind sind sie eins mit der Erde, befruchtbar als Staub; so haben sie im Wollen eine Richtung, hat ihr denkendes Sprechen ein Du, auf das es zuhält, darin den Toten ein Sein werden, die Idee eines Selbstseins bleiben und bewahrt werden kann.
Wie haben hier durchaus noch keine Entscheidung treffen können, was die Stellvertretung inm Sprechen für die Toten bedeutet, die ja auch eine Selbstvertretung ist, da die lebenden, da wir als lebendig süprechende und hörend für die Toten sprechen, darin aber wir auch uns vorstellen, was es bedeutet, zu sterben und als Tote zu sein – uns vorausdenkend indem wir der Toten gedenken die eiinst gelebt haben.
Es braucht das Gedächtnsi der Lebendigen, um ein Zeitbewußtsein aufzuspannen, um das gelebte Leben in Erinnerung der Person eines Toten im einzelnen zu verbinden, die Erzählung eienr Lebensgeschichte vom Leben und Tod des ... (darin je Würdigung, Beurteilung .... Verbindung mit dem Gericht und Wendugn in die Bedeutung für die Lebensführung und die Wahl der rechten Entscheidungen).
Jenes „Niemand knetet uns wieder ...“ war in Stellvertretung der Toten gesprochen und kann im Selbstbewußtsein der Lebenden das einschließen, was wir für uns erwarten oder nicht erwarten dürfen, wenn wir von uns vorstellen, daß wir tot sind, daß wir „als Tote sein“ werden.
Nun wird die sich besprechende Selbstbestimmung in Ausrichtugn auf ein nur mit dem Niemandswort gedanklich Gegenwartiges Du (im „Dir zulieb wollen wir blühen“) [im Gebrauch wie ein Name] noch einmal verdichtet und gegen eine Affirmation des (vorgestellten) Seins gewendet, das Werden und Bleiben als Blühend ist das eines Nichts, das wir sind, ein Sein von Nichtseiendem, ohen das ein Totengedenken in Stellvertretung, ohne dss ein sich Hineinversetzen (ein Schilderung auch des Abstiegs ins Totenreich oder der Teilhabe in der Vision des Jenseitsgerichs wie im Er-Mythos) nicht möglcih ist (es bleibt eine Erhählung und an sie der Wahrheitsgehalt gebunden).
„Ein Nichts waren wir, sind wir, werden“
Nicht werden wir ein Nichts werdne, wir sind ja schon genichtet – das Werden, mit dem Zeilenbruch, läßt noch an die Fortsetzung als „ein nichst werden wir“ denken, aber das Werden dessen, was schon Nichts war und ist schon in eine futurische Bedeutung des Bleibens gewendet, verheißt eine Dauer, gibt dem Gedanken an die Toten, an das Totsein einen Bestand – als blühendes Nichts, das die Nichtung, die allem Lebendigen, Entstandenen blüht, schon erfahren hat, dem die Vernichtung schon wiederfahren ist („Denn alles was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht“ Faust I. Mephisto / Mahler: „Was entstanden ist, das muß vergehen!“ Chor)
Das „Ein Nichts waren wir“ greift auf das Vergangene des gelebten Lebens aus, nimmt die Lebenden in ihrem Selbstbewußtsein hinein in jenes Nichts, das das Leben umgreift, in der Art seines Blühens – und spricht so aus, daß mit dem aus dem Bewußtsein der Hinfälligkeit des Lebens, der Sterblichkeit der Menchen (zu deren Bestimmung es wird, im Vergleich mit dem Gras oder dem Korn, das es gemäht wird, daß es bestimmt ist, geschnitten zu werden → Zweck der Ernte aber führt zu Wiedersprüchen: Herr der Ernte – als ob der Herr ein Bauer wäre, der – zu welchem Ende – Menchen als sein Getreide anpflanzt um sie dann zu ernten und die Garben dann die Hoffnung hegen sollten, eingefahren werden in die Scheuer des ewigen Lebens, des „unsterblichen Lebens“ - Ernte – Blühen: Klopstock: zum Blühen gesät, aber geschnitten in reifer Frucht).
völlig zerbrochene Metaphern ...
Sein von Nichts: Bild
Rose als Bild, Niemandsrose trägt das Wahrheitsfühig in diesem Gedächtnisbild an das Todsein, in diesem Futurbild – einer Vergegenwärtigung.
Durchführung des Bildes einer dem zu lobenden, den zu liebenden Niemand blühenden Rose:
Mit dem Griffel (zur Befruchtung: nicht mehr nur Staub): seelenhell (das aufgehellte, aufgeklärte, sich bewußte Totenbewußtsein, die empfänlgich himmelwärts gerichtet Seele: im Wort des zu lobenden Niemand)
mit dem Staubfaden himmelswüst – die Samentragenden Gefäße (im Blütenstand) warten nicht auf die Vögel des Himmels oder die Bienen der Wiesen, die die Pollen aufsammeln und weitertragen: die Toten all in einer Blüte, in einer Rosenblüte: dem als Niemandsrose blühenden Nichts (Einheit in einem Geist, aus dem Gedichteten getragen) – Himmel ist wüst (und leer) – ihnen sit der Himmel verwüstet, sie leben ja nicht mehr als Menschen zwischen Himmel und Erde auf der Erde unter dem Himmelsgewölbe (wie es die Schöpfung ihnen gewährte: daß dies negiert ist, im Nichtsein, die Klage des Psalms negiert mithin die Schöpfungsgnade, den Geist der Schöpfung – dessen vereinigende Kraft das Gedichtete als Niemandsrose wiedergewinnen, bewahren, wiedererinnern will.)
„Mit“ nur einmal für die drei
der Krone rot (vom Blut, wie der Dornenkrone, gerötet vom Purpurwort, dem Königswort, dem Schmähwort des Königlichen, der würdeverletzenden Verachtung
oder dem Gegenwart, „Es lebe der König“ dem Leidensgedächtnis des Königs des Gottesvolkes in der Auferstehung
als gesungenes, hier nun der Gesang als vergangen, der seine Gegenwart nicht im gemeinsamen Gesang der Toten (wie schauerlich) hat, sondern im Rot der Krone, in die sichtbare Farbe
jenes Leidgesangs, der über dem Dorn gesungen ward
(wie die mater dolorosa, mit ihr, die die Dornenkrönung mitempfindet, empfänglich im Bild, das sich einprägt ins mütterliche Herz (vgl. das Maikäferlied, das mütterlich blieb – Schlußgedicht der „Niemandsrose)
wie Blütenblätter stehen die Gedichte zu einer Krone in diesem Gedichtband.
„In der Luft“
wo sich das Irdische ballt, erdig, Atem und Lehm.“
Seele als Sternwüste – durch sie Geführte
Garben Hoffnung
Ich denke, wir denken, denken wir? daß wir sind? „Ein Nichts sind wir, waren wir, ...“
Im Denken der Toten aus dem Gedenken und in Gedanken der Hoffnung, die Erwartungshaltungen prüfend, widerrufen wir die Erschließung, die im cartesischen cogito sum sich ergibt.
Das Denken der Toten kann nur für die Toten als ein wirhaftes sein, das dem Sein von Nichts in seiner verfehlten Bestimmung ein Bild gibt, darin sich das Verhoffte der vergeblichen Erwartung wenden kann, in die Gegenwart einer Teilhabe, darin das Totengedächtnis den Lebenden einer Lebensform stiftet, in der sie nicht auf ein Besserung durch die Götter im Jenseits des Lebens hoffen müssen.
Vergleich mit Klopstock:
Bei ihm geht die Auferstehungshoffnung geht auf ein „unsterbliches Leben“ - nicht auf das erneuerte Irdische.
Hinweise zum Gotteslob
Gebet des Unglücklichen
Psalm 102.21 er will auf das Seufzen der Gefangenen hören / und alle befreien, die dem Tod geweiht sind
Psalm 103,14 „Wir sind nur Staub. / Des Menschen Tage sind wie Gras, er blüht wie die Blume des Feldes. / Fährt der Wind darüber, ist sie dahin; / der Ort, wo sie stand, weiß von ihr nichts mehr.“
Ort und Gedächtnis
104 Geschöpfe, mit Weisheit geschaffen
104.29 nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin / und kehren zurück zum Staub der Erde. / Sendest du deinen Geist aus, so werden sei alle erschaffen, / und du ereuerst das Antlitz der Erde.“ (Neuschöpfung, Erneuerung der Schöpfung: geistig)
33 Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe (sangen: als noch lebende)
magischer Zettel (Magie) – Rabbi Löb (Golem)
Lobesform: Gelobt seist du, Herr (AT) (Wechsel vom Pronomen „niemand“ zum Nomen: „Niemand“ (erst mit der Lobesform und dem Einsatz an der Stelle des gegrüßten Herrn (Verhältnis zur Herrschaft, zur Macht)
Wechsel schon bei Polyphem
Kafka „Ausflug ins Gebirge“
Gespräch im Gebirge: niemand und Niemand
Hos 14,6 Ich will Israel wie ein Tau sein (benetzend, befruchtend wie der Regen in Gn 2,4b ff), daß er (?) soll blühen wie eine Rose.“
14,3 Wie danken es dir (die Entschuldung) mit der Frucht unserer Lippen.
EÜ 14,6 Ich werde für Israel dasein [vgl Exodus ego eimi] wie der Tau, / damit es aufblüht wie eine Lilie und wurzeln schlägt wie der Libanon (die Zedern?).
Sie werden wieder in meinem Schatten wohnen
vgl. Radix, Matrix Niemandes Wurzel.
dieses Hinab ist die eine der wild-blühenden Kronen
Pupurmantel (Mt 27,8) – Zeichen des Königlichen (als Spott: Gegrüßest seiest du, der Juden König.
Bloch: „Kreuz und Rose, das erst das Zeichen des Schmerzes und der Auflösung [der Passion], das zweite das Zeichen der Liebe und des Lebens, gingen im Werk der Perfektion allegorisch zusammen“ I, 743
741 Gewinnung des philosophischen Goldes (Verwandlung)
Wach auf, gefrorener Christ (Eis Eden) --- Ostertag, contra Eis und Banden
Bloch Prinzip Hoffnung: 751: Dir rote Tinktur ist der pupurne Mantel um den erscheinenden König
742 Aufklärung selbst ist ursprünglich ein alchymischer Begriff, genauso wie Prozess und sein Resultat (Hegel PhdG)
Gefrorene Himmel – unentrinnbare Bestimmung des Schicksals (schon von Anfang – Astrologie: Horoskop des Anfangs als Grabschrift)
„noch die Ironie teilt den Aberglauben-Glauben, den sie verspottet“
746
Gold als Sonnenzeichen fürs Aufgeblühte, Abgerundete, Lichthafte war
Niemand – Du (angepsrochen als niemand – in Vertretung - „An niemand geschmiegt mit der Wange, an dich, Leben.“
Lärm um ein Nichts 39,7
Wie ein Schatten ist der Mensche,
ein Hauch nur ist der Mensch 144,4
Schöpfung Ps 104 einst hat die Urflut sie bedeckt